Mensch und Natur

Besinnliches und Witziges

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Hier ein paar Gartenlimmericks, die während meiner Buchschreibphase entstanden sind:

Der Gärtner sich zum Boden bückt, wenn ihn der Gartenzwerg entzückt.

Liebend gern verbreiten Schnecken unter Gärtnern großen Schrecken.

Die Hummeln durch die Blumen tosen und sammeln Pollen an den Hosen.

Obwohl die Gärtner sie echt hassen, bleiben Schnecken stets gelassen.

Der Wurm, wühlt stets im Untergrund und macht den Boden kerngesund.

Der Gartenzwerg sein Pfeifchen pafft, denn sein Tagwerk ist geschafft.

Im Garten gibt es viel zu schauen, wenn die Vögel Nester bauen.

„Hallo Gärtner, ich bins Arion !!“


Butterblumengelbe Wiesen,
sauerampferrot getönt, –
o du überreiches Sprießen,
wie das Aug dich nie gewöhnt!
Wohlgesangdurchschwellte Bäume,
wunderblütenschneebereift –
ja, fürwahr, ihr zeigt uns Träume,
wie die Brust sie kaum begreift.

Christian Morgenstern

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und
Ziehende Landschaft
Man muss weggehen können
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muss den Atem anhalten,
bis der Wind nachlässt
und die fremde Luft um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersitzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab
unserer Mütter.

Hilde Domin
Foto: Pixabay
Leberblümchen, Hepatica nobilbis

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse, Bild pixabay

Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Josef von Eichendorf
Foto: Pixabay
Gänsehäutig

Ich wünschte, ich könnte Die Geister des Windes betören, ertasten und mich nur denen geschlagen gebendie mein Herz beflügeln, in zarten leichten Brisen fortzutragen wagen überallhin – an jedes Ende an jeden Anfang , fort in jene sagenhafte Sprache, in der ich noch alles glaubte, alles hoffte, alles wusste.

Jo Köhler, Hildesheim

Manchmal wünsche ich mir, durch Felder und Wiesen zu laufen
stundenlang ohne Uhr und Ziel, ohne euch, nur mit mir,
mit meinen Gedanken, meinem vernachlässigten Innenleben.
Manchmal wünsche ich mir, auszubrechen aus der Enge,
aus der Vielzahl der Pflichten, für ein paar Stunden.
Manchmal wünsche ich mir, gegen den Wind zu laufen,
seine Frische und Freiheit zu spüren, und in der Sonne auszuruhen,
ihre Kraft und Wärme aufzunehmen.
Manchmal wünsche ich mir, ein Stückchen Freiheit für wenige Stunden.
Ich käme zurück, mit vollen Händen, mit Sonne und Wind
den Arm voller Blumen für euch.

Anne Steinwart
Foto: Pixabay

 

Die Natur lehrt uns innerlich, wodurch wir zum Klangkörper werden können, auf dem etwas Großes unsere unverwechselbare Musik erklingen lassen kann. In dieser Symphonie finden wir auch die Melodie unseres Gartens.

(Ralf Sartori) Foto: Oliver Born


Jeder Mensch braucht ein Stück Garten, wie klein es auch immer sein mag, sodass er in Kontakt mit der Erde und deshalb mit etwas Tieferem in ihm selbst bleibt.  

(C.G.Jung)


Ein Mönch und ein kleines Mädchen gingen im Wald spazieren. Sie blieben vor einem Baum stehen und das Mädchen fragte: „Lieber Mönch, sage mir, welche Farbe hat dieser Baum!“ Und der Mönch antwortete: „Er hat die Farbe, die Du siehst.“

(buddhistische Anekdote)


Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern neue Augen zu haben.

(Druidenweisheit)

Foto: Oliver Born /Odenwald


Wer in den Spiegel des Wassers blickt, sieht allerdings zunächst sein eigenes Bild, Wer zu sich selber geht, riskiert die Begegnung mit sich selbst. Dies ist die erste Mutprobe auf dem inneren Wege, eine Probe, die genügt, um die meisten abzuschrecken, denn die Begegnung mit sich selber gehört zu den unangenehmeren Dingen, denen man entgeht, solange man alles Negative auf die Umgebung projizieren kann.

C.G. Jung


Man ist nir zun alt um in einen Laubhaufen zu hopsen.

Foto Pixabay


Im Herbst sammelte ich
alle meine Sorgen und vergrub
sie in meinem Garten.
Als der Frühling wiederkehrte – im April –
um die Erde zu heiraten,
da wuchsen in meinem Garten schöne Blumen.

Khalil Gibran

Demut besteht nicht darin, dass wir uns für minderwertig halten, sondern darin, dass wir vom Gefühl unserer eigenen Wichtigkeit frei sind. Dies ist ein Zustand der natürlichen Einfachheit, der im Einklang mit unserer wahren Natur ist und uns erlaubt, die Frische des gegenwärtigen Augenblicks zu schmecken.

(Matthieu Ricard, 1946, französicher Molekularbiologe und buddhistischer Mönch)


Demut ist Wärme. 

Demut ist Wärme. Alle Dinge »reden« und erschliessen sich gleich ganz anders, wo ihr milder Himmel aufglänzt. Vor dem Demütigen wird die Welt sicher und vertrauend, den Demütigen empfangen, lieben und beschenken alle Dinge.

(Christian Morgenstern, 1871-1914, deutscher Schriftsteller)


Wir haben in uns ein Urbild alles Schönen, dem kein einzelner gleicht. Vor diesem wird der echt vortreffliche Mensch sich beugen und die Demut lernen, die er in der Welt verlernt.

(Friedrich Hölderlin 1770-1843, deutscher Lyriker)


Nur eine Feder

Ein Fähnchen weißer Seidenhaare,
Dem Schwanenhalse abgezweigt,
Schwebt fort, der Wind trägt leichte Ware,
Die schaukelnd  hoch und höher steigt.

Die Daune taumelt, dreht sich, fächelt
Im Spiel der Luft – ein Elfentanz.
Ich täusch mich nicht, die Feder lächelt,
Sie zeigt mir neuen Firlefanz.

An grünen Zweigen bleibt sie hängen,
Winkt zitternd mit dem Espenblatt.
Was soll mich heute noch bedrängen?
Mein Auge trank sich restlos satt.

Ingo Baumgartner, Foto Pixabay


Eben das ist das schöne auf einer längeren Wanderung, dass das Neue unvorhergesehenauf uns zukommt und damit den Reiz eines Abenteuers annimmt.

Johann Wolfgang Goethe


Lebendiger Spiegel

Eine Blume recht zu betrachten, bis auf den Grund in sie hineinzugehen, da kommen wir nie mit zu Ende. Ich kann mich gar nicht satt sehen, das Sehen wird mir recht von Tage zu Tage lieber, und ich freue mich immer mehr, dass ich so recht von Herzen aus darauf gefallen bin. Alles Lebendige hat in unserer Seele seinen Spiegel und unser Gemüt nimmt alles recht auf, wenn wir es mit Liebe ansehen. Dann erweitert sich  der Raum in unserem Inneren und wir werden zuletzt selbst zu einer großen Blume, wo sich die Gestalten und Gedanken wie Blätter in einerm großen Stern um das Tiefe unserer Seele , um den Kelch wie um einen tiefen Brunnen drängen und wir uns selbst immer verständlicher werden. 

(Phillip Otto Runge)


Und dann muss man ja auch noch Zeit haben einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.

(Astrid Lindgren)


Neulich ging ich durch den Wald und…….BÄHM!!!  ..da stand ein Baum.


flora-3179453_1920Der April ist der rechte und gesegnete Monat des Gärtners. Die Verliebten sollen uns ungeschoren lassen mit ihrem vielgepriesenen Mai; im Mai blühen die Bäume und Blumen nur, aber im April schlagen sie aus; glaubt mir, dieses Keimen und Ausschlagen, diese Knospen, Knösplein und Keimlinge sind die grössten Wunder der Natur.

(Karel Capek, 1890-1938)


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Hyperion

Eines zu sein mit Allem, das ist Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen.
Eines zu sein mit Allem, was lebt, in seliger Selbstvergessenheit wiederzukehren ins All der Natur, das ist der Gipfel der Gedanken und Freuden, das ist die heilige Bergeshöhe, der Ort der ewigen Ruhe, wo der Mittag seine Schwüle und der Donner seine Stimme verliert und das kochende Meer der Woge des Kornfelds gleicht.
Eines zu sein mit Allem, was lebt! Mit diesem Worte legt die Tugend den zürnenden Harnisch, der Geist des Menschen den Zepter weg, und alle Gedanken schwinden vor dem Bilde der ewigeinigen Welt, wie die Regeln des ringenden Künstlers vor seiner Urania, und das eherne Schicksal entsagt der Herrschaft, und aus dem Bunde der Wesen schwindet der Tod, und Unzertrennlichkeit und ewige Jugend beseliget, verschönert die Welt.

Friedrich Hölderlin


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Ich ging zu einem Spaziergang hinaus und beschloss schließlich, bis Sonnenuntergang draußen zu bleiben.  Hinausgehen, so fand ich heraus bedeutet eigentlich hineinzugehen.

John Muir


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Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufzuhören zu jammern.

Albert Einstein


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Every breath is a givaway Dance between you and the plants.

Jeder Atemzug ist Tanz des Gebens und Nehmens zwischen dir und den Pflanzen.

Susun Weed


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Wer Schmetterlinge Lachen hört,
der weiß wie Wolken schmecken.

Carlo Karges

Fotos pixaby


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Am leuchtenden Sommermorgen
geh ich im Garten herum.
Es flüstern und sprechen die Blumen,
ich aber, ich wandle stumm.

Heinrich Heine

Foto: Oliver Born


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Blumen sind das Lächeln der Natur.
Es geht auch ohne sie, aber nicht so gut.

Max Reger

Foto: Oliver Born


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„You didn’t come into this world.You came out of it, like a wave from the ocean.
You are not a stranger here.“ (Alan Watts)

„Du kommst nicht in diese Welt hinein, du kommst aus ihr heraus, wie eine Welle aus dem Ozean. Du bist kein Fremder hier.“

Alan Watts;  Foto: Pixabay


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Schlendern

Einfach wieder schlendern,
über Wolken gehn
und im totgesagten Park
am Flussufer stehn.
Mit den Wiesen schnuppern,
mit den Winden drehn,
nirgendwohin denken,
in die Himmel sehn.
Und die Stille senkt sich
leis‘ in dein Gemüt.
Und das Leben lenkt sich
wie von selbst und blüht.
Und die Bäume nicken
dir vertraulich zu.
Und in ihren Blicken
find’st du deine Ruh.
Und die Stille senkt sich
Leis‘ in dein Gemüt.
Und das Leben lenkt sich
wie von selbst und blüht.
Und die Bäume nicken
dir vertraulich zu.
Und in ihren Blicken
find’st du deine Ruh.

Muss man sich denn stets verrenken,
einzig um sich abzulenken,
statt sich einem Sommerregen
voller Inbrunst hinzugeben?
Lieber mit den Wolken jagen,
statt sich mit der Zeit zu plagen.
Glück ist flüchtig, kaum zu fassen.
Es tut gut, sich sein zu lassen.
Einfach wieder schlendern
ohne höh’ren Drang.
Absichtslos verweilen
in der Stille Klang.
Einfach wieder schweben,
wieder staunen und
schwerelos versinken
in den Weltengrund.
Glück ist flüchtig, kaum zu fassen.
Es tut gut, sich sein zu lassen.
Einfach wieder schlendern,
über Wolken gehn
und im totgesagten Park
am Flussufer stehn.
Mit den Wiesen schnuppern,
mit den Winden drehn,
nirgendwohin denken,
in die Himmel sehn.

Konstantin Wecker


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Im Waldesgrün

Wozu hätt‘ Gott den Wald gemacht  
Mit seinen grünen Hallen,
Mit Tälern voller Glanz und Pracht,
Wenn keiner wollt‘ drin wallen?
Drum frisch hinaus, mit Blättern den Hut geziert,
Raus aus dem Haus, zum rauschenden Wald marschiert!
Wo’s schwirrt und schwebt, wo’s liebt und lebt,
Wo Sang und Klang erschallen.

Zum Walde lockt’s von jedem Zweig,
Da blüht’s an allen Wegen,
Froh schallt uns zur Begrüßung gleich
Der Echoklang entgegen.
Die Quelle klingt wie silberner Glockenschall,
Die Drossel singt — helhulla — die Nachtigall,
Und würz’ger Dunst erfüllt die Luft.
Hei, welch ein Wandersegen!

Und wen die Sorge niederdrückt,
Und wen der Gram belastet,
Der wird im Herzen voll erquickt,
Wenn er im Walde rastet.
Durch’s Laubdach zieht der glitzernde Sonnenschein
Ihm ins Gemüt zu festlicher Freude ein.
Der ist ein Tor ohn‘ Aug‘ und Ohr,
Wes Herz im Walde fastet.

Adolf Roehn
Aus der Sammlung Natur und Wanderlust


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    Hat die Blume einen Knick, war der Schmetterling zu dick.

Foto: Uwe Statz


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  „Eine Parfümflasche ist zerbrochen, das gute Laken hat einen grünlichen Fleck; ein Geruch steigt auf, und jetzt erinnert sich die Nase. Die hat das beste Gedächtnis von allen! Sie bewahrt Tage auf und ganze Lebenszeiten. Personen, Strandbilder, Lieder, Verse, an die du nie mehr gedacht hast, sind auf einmal da.“  

Kurt Tucholsky

Foto Pixabay  


19406120_s„Wenn die staade Zeit vorbei ist, wird´s wieder ruhiger!“

Karl Valentin


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„Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen.“

Karl Valentin


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Die Zirbelkiefer

Die Zirbelkiefer sieht sich an
auf ihre Zirbeldrüse hin;
sie las in einem Buche jüngst,
die Seele säße dort darin.

Sie säße dort wie ein Insekt
voll wundersamer Lieblichkeit,
von Gottes Allmacht ausgeheckt
und außerordentlich gescheit.

Die Zirbelkiefer sieht sich an
auf ihre Zirbeldrüse hin;
sie weiß nicht, wo sie sitzen tut,
allein ihr wird ganz fromm zu Sinn.

Christian Morgenstern


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Und gewiß!
Wer sein Lebenslang von hohen ernsten Eichen umgeben wäre,
müßte ein anderer Mensch werden,
als wer täglich unter luftigen Birken sich erginge

(Johann Wolfgang Goethe)


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Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strauß von Blüten und man möchte
zum Maikäfer werden, um im Meer von
Wohlgerüchen herumschweben zu können.

Johann Wolfgang Goethe


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„Mit Blumen ist es wie mit Menschen. Manche verregnen und verknittern, andere strahlen ins Regenwetter, ja Regenstürme hinein.“

Karl Förster; Foto Pixabay


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  Staunen

Staunen können. Die Wunder der Natur erahnen. Immer wieder geschieht Überraschendes um mich herum. Der bunte Blätterreigen, des Herbstes. Der Regenbogen in seinen prächtigen Farben. Der Sonnenaufgang nach dunkler Nacht. In der Berührung mit Geschenken dieser Art, geschieht in mir Verwandlung. Im Staunen werde ich selbst Teil der Wunder dieser Welt.  (Anonym)


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„In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken, man jahrelang im Moos liegen könnte.“ (Franz Kafka)


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                                   Kennt man die Bäume nicht, behandelt man sie alle wie Feuerholz   

                            (Weisheit aus Uganda)


Bild1Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir,
dann spiel, was dir kommt.

Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.

Ringelnatz, Joachim (1883-1934)


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Warum nicht

Ich denke ‚Nö‘

und sage ein paar Pilznamen auf.

Das Leben knistert im Gebälk,

die Sonne lacht sich gelb,

im Schornstein faucht das Glück.

Warum nicht noch einmal ?

Gabriele Leonardy , Foto: Uwe Statz


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“ Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm                dabei machen.“

Eskimospruch


44462919_s    „Glaube mir, denn ich habe es erfahren, du wirst mehr in den Wäldern finden, als in den    Büchern. Bäume und Steine werden dich lehren, was du von keinem Lehrmeister hörst.“

Bernhard von Clairvaux ;1090-1153, Abt und Mystiker


RitterspornMan kann die seligsten Tage haben, ohne etwas anderes dazu zu gebrauchen als blauen Himmel und grüne Frühlingserde.

(Jean Paul, 1763-1825)


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„Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart. Der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht. Das notwendigste Werk ist stets die Liebe.“

Meister Eckhart




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Garten heißt nicht nur Frühjahrsblühen und Sommerpracht,
sondern heißt vor allem: die tägliche Ankunft des Unvermuteten.

Jürgen Dahl


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Mittag

Am Waldessaume träumt die Föhre,
am Himmel weiße Wölkchen nur;
es ist so still, daß ich sie höre,
die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies‘ und Wegen,
die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
und doch, es klingt, als strömt‘ ein Regen
leis tönend auf das Blätterdach.

Theodor Fontane, 1819-1898


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Am Strome

Ich kann oft stundenlang am Strome stehen,
Wenn ich entflohen aus der Menschen Bann;
Er plaudert hier, wie ein erfahrner Mann,
Der in der Welt sich tüchtig umgesehen.

Da schildert er mir seiner Jugend Wehen,
Wie er den Weg durch Klippen erst gewann,
Ermattet drauf im Sande schier verrann,
Und jedes Wort fühl‘ ich zum Herzen gehen.

Wie wallt er doch so sicher seine Bahn!
Bei allem Plänkeln, Hin- und Wiederstreifen
Vergißt er nie: »Ich muß zum Ozean!«

Du, Seele, nur willst in der Irre schweifen?
O tritt, ein Kind, doch zur Natur heran
Und lern‘ die Weisheit aus den Wassern greifen!

Georg Herwegh (1817 – 1875),

Foto: Schweden von Oliver Born


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Natürlich bin ich jetzt zu alt, um noch viele Fische zu fangen, und jetzt fische ich natürlich meistens allein an den großen Wassern. Wie viele Fliegenfischer in Montana , wo die Sommertage von fast arktischer Länge sind, fange ich erst in der Abendkühle an zu fischen.

Dann, wenn ich so alleine im Zwielicht des Canyons stehe, scheint alle Existenz in ein Wesen mit meiner Seele und meinen Erinnerungen zu verschmelzen, mit den Klängen des Blackfoot River und einem Viertakt-Rhythmus und der Hoffnung, dass die Forelle steigt.

Am Ende fließen alle Dinge ineinander, und aus der Mitte entspringt ein Fluss. Der Fluss entstand durch die große Weltenflut, und er fließt über Steine aus dem Urgrund der Zeit.  Auf manchen Steinen befinden sich zeitlose Regentropfen. Unter den Steinen sind die Wörter und manche der Worte sind bei den Steinen. Doch einige Worte wird man nie verstehen.

Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen.

Norman Maclean, „Aus der Mitte entspringt ein Fluß“

Foto: Fliegenfischen an der Ammer, von Oliver Born


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Gebet (eines Gärtners)

Herrgott, richte es so ein,
daß es täglich von Mitternacht bis drei Uhr früh regne,
aber langsam und warm, weißt du, damit es einsickern kann;
doch soll es dabei nicht auf die Pechnelke, das Steinkraut, Sonnenröschen,
den Lavendel und andere Blumen regnen,
die dir in deiner unendlichen Weisheit als trockenliebende Pflanzen bekannt sind
– wenn du willst, schreibe ich es dir auf ein Blatt Papier auf;
ferner soll die Sonne den ganzen Tag über scheinen,
aber nicht überallhin (zum Beispiel nicht auf den Spierstrauch und Enzian,
noch auf Funkie und Rhododendron) und auch nicht zu stark;
dann möge es viel Tau und wenig Wind geben,
genug Regenwürmer, keine Blattläuse, Schnecken und keinen Mehltau,
und einmal in der Woche
verdünnte Jauche mit Taubenmist regnen.
Amen.


22135725_mDu musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
So wie ein Kind im Weitergehen
Von jedem Wehen
Sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach Neuen seine Hände hin.
(Rainer Maria Rilke)


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Willst du wissen was Schönheit ist, so gehe hinaus in die Natur.  (Albrecht Dürer)

Foto: Apfelblüte von `Jacob Fischer`von Oliver Born


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Die Natur ist die große Ruhe gegenüber unserer Beweglichkeit. Darum wird sie der Mensch immer mehr lieben, je feiner und beweglicher er werden wird. Sie gibt ihm die großen Züge, die weiten Perspektiven und zugleich das Bild einer bei aller unermüdlichen Entwicklung   erhabenen Gelassenheit. 

Christian Morgenstern

Foto: Wörthsee bei Grafrath von Gabriele Leonardy


Leberblümchen

Will dir den Frühling zeigen,
der hundert Wunder hat.
Der Frühling ist waldeigen
und kommt nicht in die Stadt.

Rainer Maria Rilke

Foto: Hepatica nobilbis- Leberblümchen von Oliver Born


 

Schwarz rote Blüte

Wer mich kennen lernen will, muss meinen Garten kennen,
denn mein Garten ist mein Herz.

Hermann Fürst Pückler-Muskau

Foto: Akebia quinata – Klettergurke von Annette Born


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Der Schmetterling

nach Hans Christian Andersen (1805 – 1875)

Der Schmetterling wollte eine Braut haben und sich unter all den Blumen eine besonders niedliche aussuchen. Er warf einen musternden Blick über die ganze Blumenschar und fand, dass jede Blume recht still und eher ehrsam auf ihrem Stängel saß, gerade wie es einer Jungfrau geziemt, wenn sie nicht verlobt ist;  Allein es waren gar viele da, und die Wahl drohte ziemlich mühsam zu werden. Diese Mühe gefiel dem Schmetterling überhaupt nicht.  Der Schmetterling kam auch zu Margarete um sie zu fragen.
Er zupfte ihr aber nicht die Blätter aus, sondern er drückte jedem Blatte einen Kuss auf, denn er meinte, man käme mit Güte besser vorwärts. „Liebste Margarete Gänseblümlein!“ sprach er zu ihr, „Du bist die klügste Frau unter den Blumen. Du kannst doch wahrsagen. Bitte, bitte, sag mir doch, bekomme ich die oder die? Welche wird meine Braut sein? – Wenn ich das weiß, werde ich geradeswegs zu ihr hinfliegen und um sie anhalten.“ Aber Margarete antwortete ihm nicht, sie ärgerte sich, dass der Schmetterling sie ‚Frau‘ genannt hatte, da sie doch noch eine Jungfrau war. Er fragte zum zweiten und zum dritten Male; als sie aber stumm blieb und ihm kein einziges Wort entgegnete, so mochte er zuletzt auch nicht länger fragen, sondern flog davon, und zwar unmittelbar auf die Brautwerbung………….
Es war schon Herbst; er aber war noch immer unschlüssig. Die Blumen erschienen nun in den prachtvollsten Gewändern – doch vergeblich. Es fehlte ihnen der frische, duftende Jugendsinn. Duft begehrt das Herz, wenn es selbst nicht mehr jung ist. So wandte sich denn der Schmetterling der Krauseminze zu ebener Erde zu. Diese hat nun wenig Blüte, sie ist ganz und gar Blüte, duftet von unten bis oben, hat Blumenduft in jedem Blatte. „Die werde ich nehmen!“ sagte der Schmetterling. Und nun hielt er um sie an.
Aber die Krauseminze stand steif und still da und hörte ihn an; endlich sagte sie: „Freundschaft, ja! Aber weiter nichts! Ich bin alt, und Sie sind alt; wir können zwar sehr wohl füreinander leben, aber uns heiraten – nein! Machen wir uns nicht zum Narren in unserem Alter!“  So kam es denn, dass der Schmetterling keine Frau bekam. Er hatte zu lange gewählt, und das soll man nicht! Der Schmetterling blieb ein Hagestolz, wie man es nennt.
Es war im Spätherbste, Regen und trübes Wetter. Der Wind blies kalt über den Rücken der alten Weidenbäume dahin, so, dass es in ihnen knackte. Es war kein Wetter, um im Sommeranzuge herumzufliegen; aber der Schmetterling flog auch nicht draußen umher.
Er war zufälligerweise unter Dach und Fach geraten, wo Feuer im Ofen und es so recht sommerwarm war. Er konnte schon leben.  Doch „Leben ist nicht genug!“ sprach er. „Sonnenschein, Freiheit und ein kleines Blümchen muss man haben!“
Und er flog gegen die Fensterscheibe, wurde gesehen, bewundert, auf eine Nadel gesteckt und in dem Raritätenkasten ausgestellt; mehr konnte man nicht für ihn tun.
„Jetzt setze ich mich selbst auf einen Stängel wie die Blumen!“ sagte der Schmetterling, „so recht angenehm ist das freilich nicht! So ungefähr wird es wohl sein, wenn man verheiratet ist, man sitzt fest!“ – Damit tröstete er sich dann einigermaßen.
„Das ist ein ja mal schlechter Trost!“ sagten die Topfgewächse im Zimmer.
„Aber“, meinte der Schmetterling, „diesen Topfgewächsen ist nicht recht zu trauen, sie gehen zuviel mit Menschen um!“

Foto: Kleines Pfauenauge von Uwe Statz



46613917_s  (c)statz_DSC7129

Mondrose

Komm in mein Zimmer, wenn Mondlicht ist.

Es hat sieben Fenster mit Seidengardinen.

Die werden vom vollen Mondeslicht

Wie Rosenblätter durchschienen.

Das bin ich sicher: du hast noch nicht

In einer Rose gelegen.

Wir lassen uns vom Mondeslicht

Im Innern der Rose bewegen.

(Eva Strittmatter)

Foto rechts: Uwe Statz


SONY DSCDer alte Gärtner
Ich habe sie selbst gezogen
Aus einem winzigen Kern
Nun hat sie ihre Blüte geöffnet
Gleich einem Stern.
Ich stehe davor und schaue
Und fühle nicht der Arbeit Last
Mir ist so still zumute,
Als sei bei Gott zu Gast.
Als wären meine Glieder
und Hände schön nicht mein,
Als müsste ich nur wie die Blüte
geöffnet sein.
(Matthias Claudius)


IMG_0700 Im Herbst lassen die Bäume ihre Blätter fallen

Ein Teil ihrer selbst stirbt für etwas Neues.

In langen  Winternächten lehrt mich der Baum

sein unendliches Vertrauen in den Kreislauf des Lebens.

(unbekannt)


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2 Gedanken zu „Mensch und Natur

  1. Melanie

    Hallo Annette,
    schön, dass wir uns neulich kennengelernt haben…
    Die Räuchermischung, die du mir zum probieren mitgegeben hast, finde ich sehr gut / angenehm.
    Was für einen Namen hast du nochmal dafür gedacht?

    Liebe Grüße & einen schönen Abend
    Melanie

    Antworten
    1. A_BORN@Woman

      Hallo Melanie
      Jetzt hab ich deinen Kommentar erst gefunden. Sie soll „Wacher Geist“ heißen. Wie würdest du sie nennen?
      Liebe Grüße
      Annette

      Antworten

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